Hartnäckig halten sich Meinungen und Gerüchte darüber, dass sich Recyclingpapier für den Gebrauch im Zusammenhang mit modernen Druckern und Kopierern nicht eignet. Am häufigsten sind Aussagen wie „Recyclingpapier verursacht Papierstaus!“ oder „Bei der Nutzung von Recyclingpapier verstaubt das Gerät und der Service muss kommen!“. Die Hintergründe dieser Urteile beziehen sich auf Erfahrungen in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, als Recyclingpapier noch nicht die Qualität hatte.
Grundsätzlich lässt sich heute sagen: Handelsübliches Recyclingpapier lässt sich problemlos auf allen aktuellen Druck- und Kopiersystemen verarbeiten.
Nein! – Schon 1981 schrieb die BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung): „Störungsraten variieren zumeist wesentlich stärker in Abhängigkeit von den verschiedenen Kopiergeräten als zwischen den verwendeten Papierarten“. An modernen Geräten laufen hochwertige Recyclingpapiere einwandfrei. Kommt es zu Störungen, sind vielfach Bedienungsfehler die Ursache oder das Gerät muss gewartet werden.
Allerdings sollte man beim Einlegen der Papiere auf den Pfeil auf der Verpackung achten,
der angibt, welche Papierseite oben liegen soll.
Nein! - Die Papiersorte hat weder auf die Haftung des Toners noch auf die Verbrauchsmenge einen wesentlichen Einfluss. Deutliche Unterschiede sind nach Aussage der BAM vielmehrzwischen den verschiedenen Typen der Kopiergeräte festzustellen. Dies bestätigen nicht nur Großanwender, sondern auch Gerätehersteller.
Ja! - Nach ausführlichen Prüfungen bestätigt die BAM, dass bezüglich der Lesbarkeit kein Unterschied zwischen Recycling- und Frischfaserpapier besteht. Bei mehrmaligen Tochterkopien baut jede Vorlage gegenüber dem Original in der Qualität ab, das gilt aber ebenso für Frischfaserpapier. Der geringere Kontrast des Recyclingpapiers wird durch entsprechende Belichtungseinstellung berücksichtigt. Neuere Kopierer verfügen über eine automatische Regulierung, die den dunkleren Hintergrund als weiß definiert.
Längst nicht mehr! - Jene Unternehmen, die mit Tintenstrahldruckern arbeiten, äußern sich
durchweg positiv zur Verwendung von Recyclingpapier.
Spezielle Inkjet-Papiere, wie sie früher empfohlen wurden, sind nicht notwendig. Moderne
Recyclingpapier schließen die Eignung für den Tintenstrahldrucker automatisch ein.
Dieses Vorurteil ist schon lange überholt! - Bei früheren Recyclingpapieren gab es Verschmutzungen
durch Staubentwicklung (Abrieb). Seitdem wurde die Qualität jedoch kontinuierlich
verbessert. Für die Staubentwicklung ist in erster Linie der Kantenschnitt der Papiere
verantwortlich. Sind die Schnittkanten nicht sauber, können sich aus den Papierrändern Fasern
lösen, wenn das Papier bei hohen Geschwindigkeiten die Geräte durchläuft. Gute Papierhersteller
wissen das und achten auf exakte Schnittkanten.
Ja! - Auch hier belegen die Erfahrungen von Großunternehmen, dass es inzwischen keinerlei Probleme mehr gibt.
Anwender, die aus ihrer Erfahrung mit Recyclingpapier wissen, dass es in der Regel problemlos läuft, bestehen auf eine neutrale Einschätzung seitens der Servicetechniker. Sie berufen sich auf die Zusicherung der Gerätehersteller, dass die Maschinen Recyclingpapier verarbeiten können, verlangen einen kompetenten Servicetechniker oder kündigen an, im Zweifelsfall die Wartungsverträge zu kündigen bzw. mit einem anderen Gerätehersteller zusammenzuarbeiten.
Meistens wird das Problem dann plötzlich rasch gelöst - durch Gerätewartung oder -einstellung, Austausch von Verschleißteilen, Beheben von Bedienungsfehlern etc.
Auszugsweise entnommen: Papier – die meist gestellten Fragen und Vorurteil